Gesättigte Fettsäuren sind in tierischen Produkten enthalten, wie z.B. in Fleisch, Milch, Milchprodukten, … Viele erschrecken v.a. beim Thema Fleisch, besonders wenn es keine Bioqualität hat, und Gedanken wie mit Antibiotika vollgepumpte Hühner, Schweinemastställe, … nehmen ihren Lauf. Aber Vorsicht! Natürlich sind die oben aufgeführten Umstände nicht schön und das Fleisch dieser Tiere erst recht nicht gesund, aber es hat nichts mit den Fettsäuren zu tun, mit denen wir uns hier beschäftigen.
Gesättigte Fettsäuren haben tatsächlich einen Nachteil: Wenn man diese regelmäßig konsumiert UND SICH IM GEGENZUG NICHT REGELMÄßIG BEWEGT, lagert sich das Fett gerne schnell an uns bekannten Problemzönchen an. Was kann ich tun? Regelmäßige Bewegung lautet hier die Devise.
Viele Menschen meinen diesen Schritt umgehen zu können, indem sie auf fettreduzierte Produkte, sogenannte Light-Produkte, zurückgreifen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten!
Insbesondere Light-Produkte mit einem Fettanteil von unter 1,5%, werden mit Zucker oder anderen Süßungsmitteln aufgefüllt. Aber warum das Ganze? Ganz einfach.
Fett ist ein natürlicher Geschmacksträger. Reduziere ich den Fettanteil in einem Produkt auf ein Minimum, nehme ich dem Produkt auch seinen Geschmack. Würdet Ihr ein Produkt kaufen, dass nach nichts schmeckt? Eben. Also wird der fehlende Fettanteil mit Zucker aufgefüllt und wieder geschmackig gemacht.
Wenn Ihr mich jetzt fragt, was ich empfehlen würde: Fetthaltig oder fettreduziert und mit Zucker aufgefüllt? Ich würde mich immer für die fetthaltigere Variante entscheiden.
Die fettreduzierten, aber zuckerhaltigen Produkte lagern sich nämlich ratz fatz in euren Fettzellen ab und bilden den nächsten Rettungsring und darüber hinaus können sie bei regelmäßigem Verzehr auch noch gefährliche Auswirkungen auf euren Blutzuckerspiegel nehmen.
Worauf ich auch immer wieder angesprochen werde ist das Thema:
Butter oder Margarine?
Na, was denkt Ihr und was kommt bei Euch aufs Brot oder die Semmel?
Ich will Euch nicht lange auf die Folter spannen.
Es gibt durchaus einige wenige Margarinen, die einen Butterersatz darstellen können. Das sind Margarinen aus Olivenöl und/oder Rapsöl. Warum gerade diese? Weil sowohl Olivenöl als auch Rapsöl einen sehr hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren haben und daher im Vergleich zu den typischen ‚Sonnenblumenölmargarinen‘ um einiges stabiler sind. Soll heißen, sie sind nicht so schnell anfällig für Oxidationsprozesse. Allerdings sollte euch klar sein, dass Ihr diese Margarinen nicht zum Discounter-Preis bekommt 😉
Finger weg von Margarine aus Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl ist ein pflanzliches Öl und gehört zu der Gruppe der Omega-6-Fettsäuren, die grundsätzlich sehr instabil gegenüber Oxidationsprozessen sind. Wenn man sich nun einmal anschaut wie Margarine hergestellt wird, sollte Euch schnell klar werden warum es besser ist auf Margarine aus Sonnenblumenöl zu verzichten.
Bei der Herstellung von Margarine werden pflanzliche Fette bei Temperaturen von 200 bis 220°C über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten erhitzt bzw. gehärtet. Dabei wird alles Gute zerstört und als Endprodukt erhält man ein gehärtetes pflanzliches Fett. Man könnte auch sagen ein künstliches Fett mit Null Komma Null Nährwert für uns.
Übrigens das Wort ‚gehärtet‘ beschreibt ziemlich genau den Zustand unserer Gefäße, wenn man Margarine über Jahre konsumiert. Was vielen nicht bewusst ist, dass sich diese schlechten Fette genauso in unsere Zellen einbauen wie gute Fette. Nur das die schlechten Fette sich eben auch schlecht auf unsere Zellen auswirken und diese ‚verhärten‘ können.
Nie wieder Butter?
Ganz ehrlich? Wenn Euch die Oliven-/Rapsölmargarine aus dem Bioladen zu teuer ist, dann könnt Ihr tatsächlich ganz unbedenklich zu Butter greifen. Natürlich gibt es auch hier Unterschiede. Eine Buttermarke, die ein gutes Fettverhältnis hat, stammt aus Irland 😉
“Aber Butter erhöht den Cholesterinspiegel.”
Das ist meist der erste Einwand, der mir entgegen geschmettert wird, wenn ich Leuten Butter als Alternative zur Oliven-/Rapsölmargarine empfehle. Meine Antwort: Ach echt? Tut sie das?
Die Antwort der ziemlich verdutzt schauenden Anderen daraufhin, ist dann auf einmal gar nicht mehr so überzeugend.
Viele Leute schmeißen aber gerne mit allen möglichen Aussagen um sich, ohne diese vorher einmal hinterfragt zu haben. Naja, warum auch, wenn es doch in der Zeitung steht oder Herr Müller von nebenan es erzählt hat. Schade auch.
Ich möchte dem ganzen Spuk ein Ende setzen. Nein, der Verzehr von guter Butter hat keine Auswirkung auf unseren Cholesterinspiegel. Wieso, dass sehen wir uns jetzt einmal genauer an.
Cholesterin – was ist das eigentlich?
Cholesterin gehört nicht zu den essentiellen Fetten, die über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Das übernimmt unsere Leber. Sie produziert Cholesterin und bestimmt mit der körpereigenen Cholesterin-Produktion im übrigen auch unseren Cholesterinspiegel. Was bedeutet, dass es keine Verbindung zwischen Cholesterin im Essen und Cholesterin im Blut gibt. Oder anders formuliert: Cholesterin in der Nahrung spielt für den Blutcholesterinspiegel keine entscheidende Rolle.
Cholesterin ist aber auch ein wichtiges ‚Gehirnfett‘ und somit für die Gehirnfunktion unentbehrlich. Es gewährleistet den Aufbau von Nervenzellverbindungen und sorgt damit für einen reibungslosen Datenaustausch. Genauer gesagt stellt Cholesterin die Verbindungsstellen dar, wie die Kreuzungen im Straßenverkehr.
Das Problem der zu hohen Cholesterinwerte hat mit der Butter eher weniger zu tun. Auch wenn viele der Meinung sind, dass zu viele tierische Produkte Einfluss auf unseren Cholesterinspiegel haben, liegt die Ursache doch meist woanders. Stichwort: Freie Radikale.
Bei zu vielen freien Radikalen im Blut kann es passieren, dass das LDL-Cholesterin oxidiert. Wenn dieser Fall eintritt, kann das LDL – was normalerweise in den Zellwänden zwischengelagert und später vom HDL abtransportiert wird – sein Cholesterin eben nicht einlagern. Das hat zur Folge, dass das oxidierte LDL-Cholesterin im Blut verbleibt und von den weißen Blutkörperchen aufgenommen wird. Da das HDL im Zwischenlager nichts vorfindet, verschwindet es wieder leer. Die Ausscheidung des verbrauchten LDL-Cholesterins kann demnach nicht stattfinden. Die logische Folge: erhöhte Blutcholesterinwerte. Aber nicht nur das. Die mit Cholesterin vollgepumpten weißen Blutkörperchen werden im Verlauf zu sogenannten ‚Schaumzellen‘, die sich in den Gefäßwänden ablagern und den Innenraum der Arterie verkleinern, so dass das normalerweise frei fließende Blut ins stocken geraten kann. Eine daraus resultierende Minderdurchblutung des Gewebes kann gravierende Folgen nach sich ziehen und Ursache für Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sein.
Wo wir gerade bei Lebensmitteln und Cholesterin sind. Wie sieht es denn mit dem Verzehr von Eiern aus? Erhöhen diese den Cholesterinspiegel? Was denkt Ihr?
Ja. Allerdings erhöhen sie, genauso wie Butter, den ‚guten‘ HDL-Wert. Eier haben also ebenso einen positiven Einfluss.
Butter und Kokosfett, das übrigens auch zu den gesättigten Fetten zählt, eignen sich sehr gut für die Pfanne. Gesättigten Fette sind generell sehr ‘stabil’, das heißt unempfindlicher gegenüber Oxidationsprozessen. Also scheut Euch nicht euer nächstes Steak mit Butter oder Kokosfett anzubraten. Und für alle die, die sich noch fragen, wie wohl so ein ‘Kokos-Steak’ schmeckt, hervorragend. Denn Kokoksfett gibt keinen Geschmack ab 😉